Urheberrecht bei
						Margret I. Moré
Leicht absurdes Solo-
						Abenteuer ab ≥10 Jahre
Gedichte
Geschichten
Wenn die Zeit vergeht,
						niemals steht sie stille,
						sammelt sich geheim
						fest entschlossner Wille.
Stehe auf und geh voran,
						vorwärts, eile, eile,
						noch ist nichts vom Werk getan,
						das seit einer Weile!
Aber näher rückt der Tag,
						wo die Richter walten;
						wer sich nicht befehlen mag,
						büßt für sein Verhalten.
Nutze, nutze Deine Zeit,
						schnell ist sie verronnen,
						auf zur Arbeit, sei bereit,
						da der Tag begonnen.
Ein Halm im Wind
					wie
					tausend andere
					und doch einmalig
					.
					dazwischen
					liegen
					unerfüllte Hoffnungen
					geheime Wünsche
					immerwährende Ängste
					zermürbend
					Freude und Glück
					über Dinge, die andere nicht verstehen
					wie eine Mauer
					eine grosse Mauer
					eine Mauer aus Einsamkeit
					eine Mauer aus Angst
					Angst vor der Erkenntnis
					dass der andere nicht versteht
					eine Mauer aus Angst
					einen Anfang zu machen
					die Mauer eizureissen
					die Mauer zu unterhöhlen
					um zu sehen
					zu sehen
					die andere Seite
					:
					da steht ein Mensch wie du
					mit der gleichen Angst
					mit der gleichen Hoffnung
					dass, wenn die Mauer fällt
					da auch ein Mensch steht
					der versteht
Verlierer
Nun, das Schicksal hat gesprochen,
                  Unabänderlich und klar.
                  Alle Träume sind zerbrochen,
                  Leere, wo einst Hoffnung war.
Wo ist Deine Kraft, Dein Streben,
                  Grosser, tapfrer Held?
                  Wo die Liebe zu dem Leben,
                  Wo Dein Mut, der niemals fällt?
Alle Pläne sind verdorben,
                  Alles, alles ist vorbei.
                  Deine Zukunft ist gestorben,
                  Deine Hoffnung ist entzwei.
xIn der Fremde
Es schwebt mit dem Wind über felsige Berge
                  stolz mit mächtigem Schwingenschlag
                  die erhabne Gestalt eines prächtigen Wesens,
                  silbernes Haar und weißes Gewand.
Verschlungen sind die Wege des Schicksals,
                  sie führen sie fort aus dem bergigen Land,
                  fort von dem kraftvollen Spiel der Winde,
                  fort von der Freunde Beistand und Rat.
So sollst du gehn, so spricht das Orakel,
                  zweifelst du nicht an dem eigenen Sein.
                  Zweifelst du nicht an der eigenen Weisheit,
                  so wird der Weg von Gewinn für dich sein.
Sie findet sich wieder zusammen mit Fremden,
                  die sie nicht kennnen, die sie nicht verstehn.
                  Sie wird gefeiert, wird verspottet,
                  am Ende bleibt sie alleine stehn.
Da sind jene, die ohne Bedenken
                  im Namen des Friedens Waffen baun.
                  Andre, die diese Waffen segnen,
                  im Namen des Gottes, dem sie vertraun.
Solche, die morden und plündern und rauben,
                  Chaos verbreitend frech und froh,
                  andere wieder, die ordnen, verwalten,
                  die Welt gestalten, anderswo.
Diese, die nur dem Geld gehorchen,
                  hier nur Titel und Reichtum zählt.
                  Des eignen Selbst Wohlstand macht grösste Sorgen,
                  denn Geld nur und Macht bestimmen die Welt.
Einsam schwebt sie über dem Treiben,
                  sehnsuchtsvoll denkt sie an früher zurück.
                  Trauernd singt sie dem Winde ihr Leiden
                  vom Mangel an Liebe, Frieden und Glück.
                  
.
Gilt's ein grossen Kampf zu führen,
					Nur dein eignes Schaffen zählt.
					Kurzer Sieg gen ewiges Verlieren,
					Wer nicht siegt, der fällt.
Keiner kann dir Hilfe geben,
					Hilfst du selbst dir nicht.
					Jetzt gilt nur zum Ziel hin streben,
					Hin zum großen Licht.
Doch wo ist das Ziel verborgen?
					Was hilft Streben ohne Ziel?
					Weise fort die täglich Sorgen,
					Blicke klar auf's mächt'ge Spiel!
Fasse fest mit echtem Willen
					Kraftvoll den Entschluss,
					Schmiede dann den Plan im Stillen,
					Der am Ende siegen muss.
Wissen sei dir dein Begleiter
					Auf dem Weg empor.
					Wissen bringt allein dich weiter
					Zu der Weisheit Tor.
Wachsamkeit und offne Sinne,
					Denn der Abgrund ist nie weit!
					Torheit und Verrat entrinne,
					Sei auf jeden Fall bereit.
Hart und lange ist das Ringen,
					Und die Chanche, sie ist klein.
					Einem nur wird es gelingen,
					Einer nur kann Sieger sein.
Zweifel an den Kräften zehren,
					Müdigkeit lähmt frische Tat.
					Bleibe stark, du musst dich wehren,
					Suche auch bei Freunden Rat!
Eile dich und lerne, lerne,
					Kostbar wird jetzt alle Zeit!
					Die Entscheidung ist nicht ferne,
					Stehe auf, bist Du bereit?
Heftig ist das letzte Ringen,
					Die Entscheidung ist heran.
					Wem von allen wird's gelingen?
					Kämpfe du, und siege dann!
            * * *
					Kurzer Sieg, du bist gekommen,
					Weiter aber geht das Spiel.
					Eine Stufe hast erklommen
					Auf der Treppe zu dem Ziel.
Wanderst du am Berg nach oben,
					Siehst du dort den Gipfel stehn.
					 - Bist du endlich dann da droben,
					Hat ein höh'rer Gipfel sich erhoben,
					Weiter, weiter musst du gehn.
Hast Du je den Ruf vernommen,
				  Dass das Ziel im Wege liegt?
					Sind dein Weg und Ziel aus deinem Innersten gekommen,
				Dann erst, wahrlich, hast gesiegt!
			  

Die alte Frau sitzt am Waldesrand
						Sie flechtet aus Tannengrün ein Band
						Zu legen auf ihres Mannes Grab
						Den es schon lange nicht mehr gab.
						                                                                                                                   Die Katze streicht durch das nasse Gras
						                                                                                                                   In dem die alte Frau auch saß
						                                                                                                                   Das Fell weiß und braun und grau
						                                                                                                                   Miau-miau, miau-miau.
						              Weihnachten ist heute wieder
						              Doch nun geht es ohne Lieder
						              Ohne Mann und ohne Freud
						              In der öden Winterszeit.
						                                                                                                      Wie wär ein warmer Herd so gut
						                                                                                                      Ein wenig Streicheln gäb mir Mut
						                                                                                                      Mein Fell ist ganz struppig und rauh
						                                                                                                      Miau-miau, miau-miau.
						                              Auf ihres Mannes bewachsenes Grab
						                              Legt die Frau ihre Weihnachtsgab
						                              Da kommt vor die Füße gelaufen ihr
						                               Ein mageres, dünnes Katzentier!
						                                                                                                       Mein Herrchen hat mich vielleicht vergessen 
						                                                                                                       Sie aber riecht nach Streicheln und Fressen
						                                                                                                       Das weiss ich ganz genau
						                                                                                                        Miau-miau, miau-miau.
						                                                                    Wo kommst Du denn her, du armes Tier
						                                                                    Als ob mein Mann dich gesandt hätte mir!
						                                                                                                  Hier ist jemand dem ich vertrau
					                                                                                                     Miau-miau, miau-miau.
Abends sitzen sie vor dem Kamin
					Wo weihnachtlich die Kerzen glühn.
					Wie nett ist doch diese Frau 
					Miau-miau, miau-miau!
x
Was ist Liebe ?
Bewegendes Gefühl unendlicher Zuneigung.
						Unfassbare, alle Abgründe des Lebens überbrückende Kraft.
Glück! Wo immer Du bist, ich fühle mit Dir!
						Wohin Du auch gehst, ich will Dir helfen, wenn ich kann.
						Ich mag meine eigenen Sorgen und Nöte haben, meine eigenen Betrübnisse.
						Dennoch wird in meinem Herzen immer ein warmer Platz für Dich sein.
Versuchst du sie zu begreifen? zu verstehen? zu erhaschen?
						Nie wirst Du des großen Rätsels Herr!
						*
						Liebe - viel benutztes, viel missbrauchtes, viel und hoch gelobtes Wort!
Doch Du bist mehr, wie eine Welle,
						Kommst und gehst mitsamt des Wassers Strom.
						Mal mächtig hoch, sich schäumend überschlagend,
						mal flach und flau, es fehlt der Wille, fehlt der Wind.
               Doch du bist mehr, oh Königin der Freundschaft,
						               Denn du verbindest Mensch und Mensch in einem ewig Band.
Doch wehe, wenn das Band ein Faden ist,
						mit vielen Knoten schon bestückt.
						Weh', wenn die Welle Ebbe wird und alles Wassers Strom versiegt!
						Doch schlimmer noch ist's, wenn es dann noch nicht zu Ende geht,
						Wenn ewige Gewöhnung wird, was einst mal Glück gesäht.
Auch wehe, wenn das Band zur Kette wird,
						Die dir die Freiheit vorenthält.
						Wenn keiner ohne Schuld und Reue
						       Mehr tun kann, was ihm gefällt.
Liebe heißt, das Innerste zu zeigen, ohne voller Scham zu sein.
						Auch des andren Wunsch und Wille und Gefühl zu achten,
						Zu verstehen, bewundern, auch zu lehren, - zu entbehren,
						Und Wahrheit und Wahrhaftigkeit soll gelten immer und allein.
Ich gehe meinen Weg, und Du gehst Deinen,
						Ein Stück woll'n wir zusammen gehn.
						Zeige mir, ich zeige Dir,
					Und wir werden beide sehn.
Ich
Ich!
Ich bin.
Ich bin da?
Ich bin ja da!
Ich bin ja gleich da!
Ich bin ja schon da.
Ich bin ja nur da...
Ich bin ja nur?
Ich bin nur.
Ich bin nur ich!
Ich bin ich!!!